Das Musician’s Journal von Melina Paetzold: Ein tolles pädagogisches Werkzeug

Viele von uns stehen gerade vor einem neuen Schuljahr: Wir machen uns Gedanken, wie wir die Arbeit mit Schüler*innen in den nächsten Monaten strukturieren, wer wird wann und was vorspielen, wer macht eine Prüfung, wer nimmt an einem Wettbewerb teil…

Hier möchte ich das Musician’s Journal von Melina Paetzold genauer vorstellen (ich hatte nur kurz hier darüber berichtet) und erklären warum ich denke, dass es eine tolle Hilfe für Instrumentallehrer*innen sein kann!

Was ist das « Musician’s journal » von Melina Paetzold?

Sie wissen ja, Melina Paetzold hat sich viele Gedanken über das Üben gemacht.

Kurz zusammengefasst hat sie sich folgende Fragen gestellt: Warum ist es so oft mit Druck, Schmerzen und Negativität verbunden und was könnten wir machen, um mit Leichtigkeit, Freude und Spass zu üben? 

Mit den Antworten, die sie gefunden hat, hat sie das « Musician’s Journal » verfasst, ein Heft (auf Deutsch) zum Ausfüllen, das uns hilft, das Üben zu strukturieren und mit Freude zu verbinden.

Wie ist es gebaut?

Das Heft ruht auf zwei Aspekten: Das konkrete Planen der Übesessions und das Reflektieren über die Ziele und die Gefühle, die uns dabei begleiten. 

Nachdem wir unsere Ziele für die nächsten 6 Monaten entschieden und geschrieben haben, schreiben wir die Ziele pro Woche (Was möchte ich diese Woche erreichen? An welchen Tag mache ich eine Übepause?…) und schliesslich die Ziele pro Tag.  Dabei kann man das Üben bewerten (muss man aber nicht) oder einen Fokus für die Übesession entscheiden (ein Körperteil zum Beispiel!).

Am Ende jeder Woche stehen zwei Reflektieren-Seiten: Wie war meine Motivation? Meine Konzentration? Welchen Einfluss hat es auf meinem Üben gehabt?

Wie benutze ich es mit meinen Schüler*innen?

Seit Jahren benutze ich mit meinen Schüler*innen das tolle Hausaufgabenheft der Musikschule Bregenz: Ich schreibe nach jedem Unterricht, was zu üben ist und wie.

Aber ab einem gewissen Alter merke ich, dass die Schüler*innen es nicht mehr wirklich wollen: Sie vergessen es immer öfters oder ich merke, dass sie ohne geübt haben (oder, dass sie gar nicht geübt haben, aber das ist eine andere Geschichte!).

Für Schüler*innen, die « zu gross » für das Hausaufgabenheft sind und Ziele für das Schuljahr haben, finde ich das Musician’s Journal einfach super.

Nehmen wir das Beispiel von Elena, 13 Jahre alt: In September treffen wir die Entscheidung, dass sie in März die Unterstufenprüfung belegen wird. 

Wir schauen zusammen, was sie da konkret spielen muss, also in ihrem Fall:

  • 4 Tonleiter (zwei Dur, zwei Moll) auswendig
  • Blattspiel
  • 3 Stücke
  • Eine Etüde

Und dann planen wir die Arbeit von Oktober bis März mit dem Musician’s Journal.

Wir schreiben gemeinsam auf ihrem Journal, wie wir diese Ziele über die Monate verteilen wollen.

Die paar ersten Wochen schreiben wir auch zusammen im Unterricht (später macht sie es selber), wobei Elena das Tagebuch selber zuhause ausfüllt.

Mit dem Musician’s Journal bleibt mir als Lehrerin die Planungsphase nicht erspart und es ist auch gut so: Ich muss den Überblick über die ganze Klasse haben und die Ziele für alle Schüler*innen entscheiden.

Aber es hilft mir, die Verantwortung von der Vorbereitung mit den Schüler*innen zu teilen. Ich bin nicht mehr die einzige, die das Ziel ständig im Kopf haben soll und die Arbeit steuern muss.

Schüler*innen übernehmen einen Teil der Verantwortung und lernen somit selbständig das Üben zu planen und einzuteilen.

Praktisch

Das Heft kostet nur 7,00 € und kann immer wieder gedruckt werden: Wenn die Schüler*innen es einmal bestellt haben, können sie es « für immer » benutzen. 

Eltern kaufen es in ein paar Klicks und müssen nicht auf eine Lieferung warten: Die Arbeit kann gleich los starten!

Mehr Infos und Bestellung: Hier!

Übrigens: Melina Paetzold gibt ihren Leser*innen sehr viele wertvolle Informationen kostenlos (spannende Blogartikel, wöchentlicher Newsletter..). Das Bestellen des Musician’s Journal ist auch eine Art, Ihre Arbeit zu unterstützen

Wer mehr über Melina Paetzold und die Idee hinter ihrer Arbeit wissen will, kann die Folge 123 vom Podcast Neue Musik Leben anhören: Ein sehr nettes und inspirierendes Gespräch!

Psstt.. das Musician’s Journal ist übrigens toll um die Arbeit mit einem Ipaia Ebook zu planen!

Fanny Mas

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