Sehenswert: Klavierstunden – making the grade, von Ken Wardrop

Egal ob Sie ein Instrument lernen/gelernt haben/lernen wollen, ein Instrument lehren oder Kinder haben, die gerade ein Instrument lernen: Sie werden diesen Film höchstwahrscheinlich lieben.

Er bringt Freude, Begeisterung für den Lernprozess und für den Wunder, dass die Vermittlung der Musik ist.

Der Film

In diesem Doku aus 2017, keine Off-Stimme oder Erzähler*in: Wir folgen Klavierschüler*innen aus Irland, die sich auf verschiedene Stufenprüfungen vorbereiten.

Wir hören wie sie spielen, wie sie üben, wie sie sich vorbereiten und wir hören vor allem ihre Meinung darüber, sowie die Meinung ihrer Eltern und Klavierlehrer*innen.

Ein ziemlich rohes Material, und dennoch ist der Film wirklich spannend. 

Klavierstunden – Making the grade, von Ken Wardrop

Warum Sie diesen Film lieben werden

Das Klavier spielt hier eigentlich eine Nebenrolle – Dieser Film berichtet hauptsächlich über den Prozess, was alles während den Jahren passiert, wenn jemand ein Instrument lernt.

Es geht um die Beziehung mit dem Üben, mit dem Vorspielen, mit dem Instrumenten, mit der Lehrperson, mit den Familienmitglieder*innen sowie mit sich selbst.

Spannend ist es zu sehen, wie die Schüler*innen darüber berichten, was das Musizieren für sie bedeutet.. und es ist so vielfältig! Je nach Alter, Persönlichkeit, Stundenplan, Ehrgeiz sind es ganz andere Ansichten. 

Auch die Lehrpersonen berichten über ihre Beziehung mit den Schüler*innen und mit dem Beruf.. was zur Selbstreflexion einlädt, wenn man selber unterrichtet.

Klavierstunden, making the grade – von Ken Wardrop

Was am Ende bleibt: Das Lächeln

Ja, in manchen Fällen kann leider das Instrumentallernen auch eine schlechte Erfahrung gewesen sein – dies wird aber in diesem Film nicht thematisiert.

Hier überwiegen die gute Laune und die Zärtlichkeit. Die Zuwendung der Lehrpersonen, die Klugheit der Schüler*innen, die nicht perfekt gespielte und dennoch schöne Musik, die Suche nach dem Sinn, die ruhigen Landschaften und viel Humor vermischen sich, um ein Riesenlächeln auf dem Gesicht der Zuschauer*innen nach den 86 Minuten zu hinterlassen.

Man empfiehlt Dankbarkeit für die Lehrpersonen, die man selber gehabt hat und gegebenenfalls für die Schüler*innen, die man wöchentlich begleiten darf.

Absolut sehenswert!

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Der Film ist aktuell auf der Plattform Filmfriend verfügbar.

Sie möchten eine zweite Meinung? Auch BR-Klassik hat darüber berichtet.

Zum Trailer: Da lang!

Viel Spass!

Fanny Mas