Zwei Ideen für einen dynamischen Akkordeonunterricht

Die Invention-Matte hat ihren Platz in meiner Pädagogik gefunden: Ich kann nicht mehr auf sie verzichten, sei es an der Hochschule wie an der Musikschule.

Die Lernschritte und die Freude, die sie dort ermöglicht, begeistern mich und machen mich natürlich sehr stolz.

In diesem Artikel möchte ich Ihnen zwei Übungen zeigen, die besonders beliebt und wirksam sind.

Allerdings bin ich überzeugt, dass die Einsatzmöglichkeiten sehr zahlreich sind – ja vielleicht sogar unendlich!

Ich werde diesen Artikel also regelmässig aktualisieren und freue mich natürlich auf Ideen, Anregungen und Rückmeldungen aus Ihrer Praxis im Kommentarbereich!

Springend Sprünge üben

Sie haben es sicherlich schon erlebt: Ein*e Schüler*in soll mit dem gleichen Griff in eine Richtung springen bzw. die Hand mit der gleichen Haltung um einen Knopf versetzen

Von draußen und aus der Perspektive der Lehrkraft sieht es sehr leicht aus.

Dennoch gibt es Schüler*innen, die dieses Versetzen nicht sofort spüren oder sich nicht trauen zu springen – bewegen dann einen Finger nach dem anderen, was zu Tempo-Schwankungen führen kann.

Das war der Fall mit diesem Lehrprobenschüler an der HFM Trossingen, der Schwierigkeiten mit dem Sprung von C-G zu Cis-Gis erlebte – linke Hand bei « Labyrinth » von Elke Niedermeier.

Die Invention-Matte im Einsatz!

Ich konnte den Klang des Videos einfach nicht wegschneiden: Der Aha-Effekt ist original!

Dank der Matte hat er 

  1. das Springen wortwörtlich gespürt (im Gegenteil zum Spazieren zum nächsten Griff), was seine Handbewegung dann positiv beeinflusst hat,
  2. die Töne und ihren Plätzen gesehen – welche auf der 1., 2., oder 3. Reihe sind (der Aha-Effekt!)
  3. das Spüren einer einzigen Beinstellung bzw. Handhaltung für beide Griffe gespürt – er hat nämlich den Abstand zwischen den Beinen gar nicht ändern müssen um den nächsten Klang zu erreichen.

Positive Nebenwirkungen: Er hat das Akkordeon ausgezogen, ist aufgestanden (erste Präventionsmaßnahme beim langen Sitzen im Alltag!) und hat differenziert geübt.

Spielerisch Töne suchen

Als ich die Matte für das erste Mal mit Pia nutzen wollte, hat sie eine Riesenbegeisterung gezeigt. 

Eigentlich wollte ich mit ihr lediglich am Anfang der Stunde die C-Dur Tonleiter auf der Matte spazieren und dann am Instrument spielen lassen.

Nur dann hat Pia die ganze Stunde die Matte angeschaut und mich dann ausdrücklich gefragt, ob wir nicht doch 5 Minuten früher aufhören können, um wieder damit zu spielen.

Als ich sie gefragt habe « Was möchtest du denn machen? », hat sie dann sehr selbstbewusst die Regeln des Spiels erklärt:

« Fanny, du nennst mir einen Ton, und ich ihn muss so schnell wie möglich finden und darauf stehen! ».

Der Wunder liegt eigentlich daran, dass sie genau diese Übung zu diesem Zeitpunkt gebraucht hat, denn ihre Orientierung war unsicher.

Als es nach ein paar Minuten immer leichter wurde, hat sie mir dann wieder spontan gesagt

« Und jetzt gibst du mir 2 Töne gleichzeitig! »

was dann zum Doppelgriff-üben geführt hat.

Die Invention Matte

Dank der Matte hat sie  

  1. ihre Orientierung auf der Tastatur verbessert
  2. ihre Gedanken auf eine einzige Aufgabe fokussiert, sich dieser spielerischen Aufgabe völlig gewidmet,
  3. mit einer grossen Freude den Unterrichtsraum verlassen.

Nebenwirkung: Ganz viel Bewegung!

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Diese zwei Übungen gehören jetzt zu meinem Repertoire von Körperarbeit-Übungen im Akkordeonunterricht.

Ich hoffe, dass Sie diese auch umsetzen werden können!

Ich werde via den kostenlosen Ipaia Newsletter über die Aktualisierung dieses Artikels informieren und freue mich auf Ihre Anmeldung!

Wer sonst noch mehr über die Matte wissen möchte, kann diesen Artikel lesen oder direkt zum Hersteller gehen.

Fanny Mas